Auch, wenn es sprachlich richtig ist, würde ich "gor" nie benutzen. Hört sich komisch an, wie ich finde. "Das Bier war in Gärung gegangen." ... meine Lösung :-)
Hast du, @Filou, auf jeden Fall recht. Nur würde für mich in diesem Fall die Aktivität von "Bier" gegenüber der schöner klingenden Variante definitiv unwichtiger sein.
Gut, liegt vielleicht daran dass ich "war in Gärung gegangen" nicht grad schön finde, sondern eher umständlich. Aber das ist eine Geschmackssache und darüber streitet man jabekanntermaßen nicht :D
Gesaugt oder Gesogen? Ich sage immer gesogen! Gesaugt klingt für mich befremdlich. Letztens wurde ich auf unsypatische Art korrigiert und habe daraufhin mal im Duden nachgeschlagen:
Gesogen - Alte deutsche Rechtschreibung Gesaugt - Neue deutsche Rechtschreibung
Deutsche Sprache - schwere Sprache. Schon lernt man was Neues. @Katrin mir ging es in diem Moment, als ich den Artikel gelesen hatte auch so. Ganz anders wird es mit klimmen. Da schreibe ich heute Abend was dazu.
Danke Filou, war mir auch noch klar.....
Wenn ich wählen müsste zwischen Reichtum und Glück, ich würde mich immer für Stift und Papier entscheiden...
Mir war das mit gesaugt/gesogen nicht klar *lach wollte hier auch gar ned das Thema damit sprengen, aber dein Schlusssatz hat dazu eingeladen weitere Wörter zu finden, die vllt. seltsam klingen, aner trotzdem richtig sind.
Das Aufräumen im Forum hat einen Riesenvorteil: Ich stolpere alle naslang über höchst interessante Threads. Deshalb hole ich mal einen davon aus der Versenkung. Um kurz auf gesaugt/gesogen einzugehen: Ich habe noch nie staubgesogen, immer nur staubgesaugt. Für mich ist hier der Unterschied rein gefühlsmäßig. "Gesaugt" verbinde ich mit etwas Technischem, dem Staubsauger meinetwegen. "Gesogen" passt für mich bei Lebewesen zumeist besser. Der Motor saugte die Luft ein, die er für den Verbrennungsprozess benötigte. Ich sog die Luft ein, die nach dem Regen nach feuchter Erde duftete.
Ebenfalls interessant finde ich "winken". Mir rollen sich jedes Mal die Fußnägel auf, wenn ich in einem literarischen Text etwas lese wie: "Sie hat gewunken." Da möchte ich schreien. Blöderweise darf ich das heutzutage nicht mehr, denn obwohl ich in der Schule gelernt habe, dass das Partizip II von winken "gewinkt" heißt, steht "gewunken" heutzutage sogar im Duden. Zwar mit dem Vermerk "umgangssprachlich", aber es steht drin. Schauderhaft. Wie kommt man eigentlich auf solche Fehler? Ich sage doch im Präteritum auch nicht "wank" statt "winkte" ... Ich behandle "winken" jedenfalls immer noch als schwaches Verb und schreibe deshalb "gewinkt".
Hobbyschreiber erwähnte "klimmen". (Ich kenne tatsächlich nur erklimmen und habe "klimmen" noch nie verwendet.) Dabei fällt mir aber "glimmen" ein. Hier sind ebenfalls beide Varianten erlaubt: "glimmte" und "glomm". Der Unterschied besteht eigentlich nur im Sprachniveau. Möchte ich mich besonders gehoben ausdrücken, sage ich "glomm". Im normalen Sprachgebrauch würde ich wohl eher "glimmte" sagen. In der Schriftsprache unterscheide ich aber ein bisschen anders. "Glomm" klingt für mich poetischer, weshalb ich es eher abstrakt einsetze. So kommen in meinem Großprojekt beide Formen vor. Während die Glut dunkelrot glimmte, glomm in seinem Herzen noch ein Funke Hoffnung.
Habt Ihr auch noch ein paar solcher Zweifelsfälle? Immer her damit!
Face yourself, your own dreams I am your real demon hidden in your mind I'll show you my own world, I'll take you down to the bitter metallic side
Was mir immer wieder sauer aufstößt ist, dass häufig das Wort "scheinbar" benutzt wird, anstelle des eigentlich richtigen "anscheinend". Wo ist der Unterschied?
Der Ausdruck "anscheinend" bezeichnet eine Vermitung, die allem Anschein nach so sein könnte: "Anscheinend ist das Wasser dreckig". "Scheinbar" bezeichnet etwas, dass lediglich dem äußeren Eindruck nach in Wirklichkeit aber nicht so ist: "Scheinbar interessierte er sich für das Formel-1.Rennen" (In Wirklichkeit wollte er nur seine Ruhe). "Er hatte ihm ein anscheinend gutes Angebot gemacht, das sich aber später als nur scheinbar gut herausstellte."
Im übrigen würde ich hinsichtlich der alkoholischen Gärung "gor" präferieren.
Männer haben zwei wichtige Organe, das Hirn und den Penis, aber zu wenig Blut, um beide gleichzeitig zu versorgen (Eric Idle, "Die Reise zum Mars", Seite 12)
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Blöderweise darf ich das heutzutage nicht mehr, denn obwohl ich in der Schule gelernt habe, dass das Partizip II von winken "gewinkt" heißt, steht "gewunken" heutzutage sogar im Duden. Zwar mit dem Vermerk "umgangssprachlich", aber es steht drin. Schauderhaft. Wie kommt man eigentlich auf solche Fehler? Ich sage doch im Präteritum auch nicht "wank" statt "winkte" ... 
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Wie ist es richtig - das Bier gärte oder das Bier gor?
20.06.2018 01:42 (zuletzt bearbeitet: 20.06.2018 01:44)
