Jetzt habe mir einen kleinen Überblick verschafft, oder besser gesagt, es versucht, denn es gibt noch viel zu lesen und zu entdecken.
Ich schreibe gerne Kurzgeschichten, Gedanken die mir durch den Kopf gehen, alltägliche Beobachtungen über die ich mir Gedanken mache, die mir im Gedächtnis bleiben, die mich berühren und über die ich dann schreibe. Aber eben nur Kurzgeschichten. Es gelingt mir nicht, Personen und Handlungen über einen längeren Zeitraum zu beschreiben. Als ich zufällig auf dieses Forum gestoßen bin, dachte ich, dass es doch eine Möglichkeit wäre, sich hier Anregungen zu holen. Oder Antworten auf viele Fragen zu bekommen.
Muss bei einem Roman schon ein fixes Gerüst da sein, also Anfang und Ende schon fest- stehen? Müssen die handelnden Personen schon alle feststehen? Kann man zwischendurch dem Ganzen eine ganz andere Richtung geben, als ursprünglich geplant? Kann man einzelne Kapitel schreiben, die man dann zusammenfügt, oder sollte alles in einem durch geschrieben werden? Etwa, wenn mir ein gutes Ende einfällt, ich aber noch eher beim Anfang bin? Grundsätzliche Fragen eben. Ich denke, dass ich hier einiges lernen kann!
@Rebecca Also wenn ICH anfange zu schreiben, gibt es zunächst einmal nichts, außer dem Thema, also quasi der Überschrift. Alles andere entwickelt sich erst beim Schreiben. Ich gehe also recht planlos vor. Aus diesem Grund wird es mir wohl auch schwerlich gelingen, einen größeren Roman zu schreiben. Aber das will ich auch nicht unbedingt. Allerdings hast du mir eine Anregung gegeben, wozu die (Gratis)software DramaQueen http://dramaqueen.info/download-test/ nützlich sein könnte.
Man könnte vielleicht zunächst einzelne Kapitel schreiben und diese nachher irgendwie zusammen stricken, so, dass sich eine fortlaufende Handlung ergeben könnte. Vielleicht probiere ich es sogar einmal aus. Herunter geladen habe ich die Software jedenfalls schon einmal. Es gibt wohl auch User hier im Forum, die damit arbeiten. Allerdings muss man sich damit sicher ausgiebiger beschäftigen, als ich es bislang getan habe.
Vielleicht könnte das auch für dich interessant sein.
@wobiwilli So ganz planlos gehe ich nicht vor. Ich habe schon ungefähr eine Vorstellung, Fragmente, aber vieles entwickelt sich erst beim Schreiben. Ich will auch nicht unbedingt einen Roman schreiben, ich möchte zumindest versuchen ob es mir überhaupt gelingt. Allerdings bin ich realistisch genug, um zu erkennen, dass mir dazu vermutlich sowieso die schreiberischen Fähigkeiten fehlen. Ich habe mich jetzt hier etwas durchgelesen und es stimmt, es wurde auch über Softwareprogramme geschrieben, die einige User hier benutzen. Wäre bei mir recht schwierig, weil ich ja, wie Du sicher bemerkt hast, kein Computerfreak bin und sich da in ein Programm einzuarbeiten, lohnt sich für mich sicher nicht. Obwohl, warum eigentlich nicht, noch dazu wo es sich um eine Gratissoftware handelt.
Auch beim Schreiben von einzelnen Kapiteln ergeben sich für mich Probleme, weil ich nach Stimmungslage schreibe, was bei Kurzgeschichten egal ist, nicht jedoch bei einem Roman. Der kann ja nicht abwechselnd von fröhlich-heiter bis melancholisch geschrieben sein. Oder vielleicht geht sogar das? Wäre dann schon die nächste Frage: Wie schafft man es, gleichbleibend zu schreiben, also die angefangene Linie beizubehalten? Einen Roman schreibt man ja nicht in ein paar Tagen, das geht ja über einen längeren Zeitraum.
Danke für den Tipp! Ich traue mir da viel zu wenig zu, warum sollte ich das Programm nicht durchschauen : -)
ich schätze, dass ich in etwa verstehe, was du damit meinst im Bezug darauf, dass dir Kurzgeschichten einfacher fallen. Mit dem Folgenden möchte dir auf gar keinen Fall die Motivation nehmen nicht einmal etwas neues zu versuchen.
Ich habe früher auch oft versucht so viel wie möglich zu schreiben, was mir letzten Endes immer wieder zum Verhängnis wurde. Also hat es sehr lange gedauert, bis ich auf die Idee kam die Erwartungen an mich selbst, was die Länge betrifft ein wenig zu reduzieren. Dies war eine der besten Entscheidungen, die ich bisher getroffen habe. Ansonsten hätte ich mich nie weiterentwickelt. Außerdem hätte ich sonst niemals herausgefunden, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Ich hatte auch oft das Gefühl, wenn ich meine Kurzgeschichten mit anderen Werken verglichen habe, dass es eben nie so gut wäre, weil es ja einen anderen Umfang hat. Doch Länge ist relativ, sie sagt nichts über die Qualität eines Textes aus. Ich bin eine absolute Niete darin Umgebungen darzustellen und ich verfalle grundsätzlich in eine Schreibweise, die einem permanenten inneren Monolog gleicht. Aber ist das schlecht? Ich denke, wenn man weiß, was einem liegt, dann sollte man daran arbeiten diese Stärken auch auszuspielen. Natürlich gehört zur Entwicklung auch das Erlernen von neuem und deswegen finde ich toll, dass du es versuchen willst. Da ich leider bisher es nie geschafft habe eine lange Geschichte zu Papier zu bringen kann ich dir da leider keine Tipps geben, außer wie bereits erwähnt, erkenne deine Stärken und Schwächen.
Ich bin ebenfalls eher unstrukturiert beim Schreiben. Es sind meist einzelne Szenen oder Bilder in meinem Kopf, die förmilich danach schreien eine Geschichte zu erzählen. Hin und wieder ist es auch ein wenig mehr, wie eine Erfahrung im eigenen Leben oder die Interesse daran etwas mitzuteilen.
Ich denke, jeder muss seine eigene Arbeitsweise finden. Wir hatten solche Fragen schon hin und wieder und die Antworten reichten von "Ich plane alles akribisch vom ersten bis zum letzten Wort." bis hin zu "Ich schreibe einfach drauf los." Es zählt aber nur, was für dich funktioniert. Den einzig wahren Weg gibt es da glaube ich nicht.
Persönlich finde ich, dass es auf jeden Fall nicht schadet, mit einer etwaigen Vorstellung loszulegen. Von der groben Handlung, den Hauptpersonen oder auch der Grundstimmung und den Grundthemen. Vieles ergibt sich dann auseinander. Ich habe aber die Erfahrung gemacht und auch von anderen schon gehört, dass sich Geschichten oder Charaktere während des Schreibens nochmal gänzlich verändert haben. Flexibel zu bleiben und sich auf Musenküsse einzulassen ist, finde ich zumindest, extrem wichtig. Wenn man eisern an einem Konzept fest hält, an das man ab der Hälfte selbst nicht mehr richtig glaubt, bringt das niemandem etwas.
Den essentiellen Gegenpart zur Spontanität, die wie schon gesagt sehr wichtig ist, stellen Disziplin und Willenskraft dar. Wenn du natürlich alle zwei Seiten die Gegebenheiten veränderst, das Ende überhaupt nicht mehr zum Anfang passt oder du in der erstbesten Schreibflaute einfach etwas anderes beginnst, ist das ebenso wenig hilfreich.
Man muss an sein Projekt glauben, um ebenso viel Liebe wie harte Arbeit hinein zu stecken. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste.
Hm, ich hoffe, das hat jetzt irgendwie geholfen. ^^
„Doch die Länge ist relativ, sie sagt nichts über die Qualität eines Textes aus.“
Stimmt ja auch, es ist ja nicht zwingend notwendig, lange Texte oder gar einen Roman zu schreiben, es ist bei mir so ähnlich wie bei dir, es sind meist einzelne Szenen oder Bilder die mir im Gedätchnis bleiben oder mich beschäftigen und die ich dann aufschreibe. Ich glaube, ich muß erst mal daran arbeiten, meine Stärken und Schwächen wirklich zu erkennen.
Danke! Du hast mir geholfen und zwar mit dem Hinweis, dass man an sein Projekt glauben muss. Ich habe jetzt hier im Forum viel gelesen, und öfter ist es dann so, dass ich denke.... ach, lass es, so werde ich das nie können.
Aber es ist ja so, dass jeder anders schreibt, einen anderen Schreibstil hat und man dadurch viel lernen kann. Also mir geht es zumindest so, ich habe hier beim Lesen schon etliches entdeckt, wo ich dachte, so habe ich das noch gar nicht gesehen.
Hi Rebecca. Ich hab einen halbfertigen Roman auf meinem Computer liegen, geschrieben teilweise mit der hand und dann abgetippt, teilweise mit Word geschrieben. Habe mich vor kurzem ganz kurz mit papyrus gearbeitet,
Halbfertig, weils eine sagen wir mal umsetzung einer theorie eines freundes sein sollte der sich mittlerweile aber von der Erde vertschüsst hat und ich nicht mehr nachfragen kann, wenn ichs nicht ganz kapier. Halbfertig auch, weil ich dadurch nicht weiss, wie ichs nun auf ein anderes Level bringen soll. immerhin hat er auch einen Hauptplatz in dem Roman. Schon lange her, aber trotzdem, es blockiert mich.
Ich hatte einen Hauptstrang, aber meine Protas haben gewaltiges Eigenleben entwickelt. Teilweise hab ich brav Kapitel für Kapitel hintereinander geschrieben, teilweise aber auch wieder mal was komplett anderes, das ich dann irgendwie versuchte einzubinden.
Ganz genau nach Plan könnte ich nicht schreiben, beim Buch ist es mir aber wichtig, dass ich eine gewisse Grundstruktur habe, um zu wissen worums geht und damit ich nicht total abschweife.
*geh meinen weg in meinen schuhen, bevor du über mich urteilst*
Ich habe jetzt endlich tatsächlich eine Idee, wie sich eine Geschichte weiter entwickeln könnte und habe mich mit all den Dingen beschäftigt, über die hier geredet, also geschrieben wird. Über Protagonisten, und Spannungsbögen und was es da noch so alles gibt. Dinge, an die ich nie im Leben gedacht habe, vor vor allem nicht, dass diese Dinge wichtig sind, bevor man dann tatsächlich mit dem Schreiben beginnt. Schon allein deshalb bin ich froh, dass ich dieses Forum entdeckt habe.
So ganz nach Plan schreiben werde ich mit Sicherheit nicht können, ich glaube aber, dass ich mir schon ein paar Notizen zu meinen Protagonisten machen muss, denn sonst entwickeln sie ein Eigenleben, das für mich dann nicht mehr überschaubar ist. Allein schon beim Überlegen und gestalten der Personen, geht es ganz schön drunter und drüber, also da brauche ich mit Sicherheit Struktur.
Ich habe hier schon etliches über die diversen Schreiprogramme gelesen. Ist es notwendig, dass man welche benutzt oder geht es auch ganz ohne. Ich denke, wenn ich mich da erst in das Programm reinfinden muss, blockiert mich das beim Schreiben.
Jetzt habe ich mir erst mal ein ganz normales Heft genommen und versuche so gut es geht, Notizen zu machen, also einen bestimmten Verlauf festzulegen, ansatzweise zumindest. Dann muss ich sowieso erst schauen, wie sie das alles beim Schreiben wirklich entwickelt.
Ich denke auch, dass das nicht alle Tage gleich ist. An manchen Tagen fällt mit so viel ein, da könnte ich den ganzen Tag schreiben, an anderen Tagen denke ich nicht einmal daran, etwas zu schreiben.
Danke auch für den Hinweis auf das Buch und den Link, das werde ich mir gleich anschauen.
Ich habe hier im Forum irgendwo, ich weiß nicht mehr genau wo, weil ich schon so viel hier gelesen habe, über Otto Kruse "Kunst und Technik des Erzählens" gelesen und dass es das sogar als pfd im Internet gibt. Das habe ich gegoogelt und da gab es ein paar Übungen, die ich probiert habe und erfreulicherweise hatte ich damit kaum Schwierigkeiten, alles ist ganz gut gelaufen. Ob es natürlich gut ist, kann ich nicht beurteilen : -) Zumindest war ich darüber sehr erfreut, das gibt doch Hoffnung.
Tatsächlich finde ich gerade Otto Kruses Buch zum Einstieg in das Schreiben sehr wichtig. Ich selbst nutze auch Übungen daraus für unsere Schreibübungen.
Ich möchte dich ermutigen weiter zu gehen, deinen Stil zu finden und tolle Geschichten zu schreiben. Wenn du will's kannst du die Übungen von Kruse, also deine Texte hier einstellen und du wirst auf jeden Fall Kommentare dazu erhalten. Klar manche Übungen Kruses sind sehr persönlich, die kannst du ja weglassen.
Viel Spaß weiterhin beim Schreiben und auch hier im Forum.
Wenn ich wählen müsste zwischen Reichtum und Glück, ich würde mich immer für Stift und Papier entscheiden...
ich habe selbst leider kaum Erfahrung mit Romanen, allerdings habe ich eine Methode gefunden, die ganz gut funktioniert. Und zwar die "Schneeflocken-Methode". Ich habe sie selbst an einer Idee die ich hatte ausprobiert. Am Anfang war da nur eine ganz grobe Idee, was passieren soll und ich hatte mir, ebenfalls nur grob, zwei Charaktere vorgestellt, die da gut reinpassen könnten.
Ich glaube es wäre nicht hilfreich, wenn ich dir nur eine Zusammenfassung schreibe, in dem Artikel sind alle Schritte ausführlich erklärt und es gibt auch ein gutes Fazit. Aber zur Vorgehensweise: Du entwickelst dadurch nach und nach einen Überblick und eine Struktur für deinen Romans. In einzelnen Schritten beschäftigst du dich mit der Handlung, den Charakteren etc. Das ist also etwas für Leute, die gerne sehr gut durchplanen. Wie gesagt, ich habe sie ausprobiert und mir ist dadurch nach und nach immer mehr eingefallen, was den Roman bereichern könnte. (Hab dann aber letzendlich nur den Plan gehabt und nicht geschrieben, weil ich die Idee dann doch nicht so interessant fand und die Motivation gefehlt hab.) Bei dem Roman, den ich jetzt schreibe, hab ich einfach drauf losgeschrieben, nachdem mir die Idee dazu kam, mal gucken ob ich weit komme, oder nachträglich noch die wichtigsten Schritte der Schneeflockenmethode aufschreibe. Da haben sich jetzt während des Schreibens die meisten Charaktere entwickelt und auch deren Hintergrund, für die ich dann trotzdem einen Steckbrief mit allem wichtigen Dingen anfertige. Und auch die Handlung entwickelt sich spontan, da weiß ich noch nicht, ob das klappt. Ich habe nur eine ganz grobe Idee, was passieren soll.
Also habe ich den Hinweis auf das Buch von Otto Kruse bei dir gelesen. Wie gesagt oder geschrieben, ich lese mich momentan durch das Forum und dadurch vermischt sich alles ein bisschen, also was ich wo oder bei wem gelesen habe.
Ich habe noch nicht viele Übungen gemacht, werde aber dranbleiben, irgendwie finde ich Otto Kruse gut, allerdings habe ich noch keinen Vergleich, vielleicht gibt es auch noch andere interessante Anregungen. Also noch viel zu tun :-)
Danke für den Link! Bin neugierig, ob ich dort Anregungen finden werde. Ich bin ja auch noch nicht lange hier, habe aber hier schon viele Anregungen und Hinweise bekommen oder darüber gelesen. Ich habe immer Kurzgeschichten geschrieben, das mache ich zwar noch immer sehr gerne, möchte aber einen Schritt weiter gehen und eine, sagen wir mal, längere Geschichte schreiben, ob es schon ein Roman wird? Na ja, vielleicht doch. Ich wollte einfach drauf losschreiben und dachte, alles wird sich schon entwickeln. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher, eben weil ich hier schon so viel über das Schreiben gelesen habe. Zumindest habe ich grob einen Strang, alle Charaktere und mir mal Stichwörter auf einen Notizblock notiert. Vielleicht entdecke ich noch hilfreiche Tipps. lg Rebecca
nicht falsch verstehen, ich empfehle dir nicht zu viel Durcheinander zu probieren. Es stehen überall viele gute Tipps um ins Schreiben zu kommen, einen Roman zu starten, Figuren zu entwickeln, einen Plot zu erstellen, Konflikte zu schaffen und durch die Figuren austragen zu lassen. Ebenso gibt es sehr gute Hinweise wie du deinen Roman strukturierst, wie du einen Drei-Akter, Fünf-Akter oder eine Heldenreise schreibst. Natürlich auch die Schneeflockenmethode... aber aus eigener Erfahrung würde ich jetzt erst mal mit dem vorhandenen Material starten, denn du wirst mit der Zeit verwirrt werden und am Ende hast du gar keine Lust mehr irgendwas zu schreiben.
Otto Kruse führt ganz allgemein ans kreative Schreiben heran, leider wirst du dort keine "Anleitung fürs Romanen" finden. Sehr gut finde ich die Bücher von Diana Hildebrand "Heute schon geschrieben" aber es gibt noch sehr viel mehr Schreibratgeber.
Test aus was du jetzt schon hast, aber verirre dich nicht in der beinahe unüberschaubaren Flut an Schreibratgebern. Wenn du Hilfe oder Unterstützung brauchst, helfen wir dir gerne.
Wenn ich wählen müsste zwischen Reichtum und Glück, ich würde mich immer für Stift und Papier entscheiden...
Danke für deine Hinweise. Darüber habe ich auch schon nachgedacht, nämlich erst mal anzufangen, mit dem was ich habe. Es war auf alle Fälle richtig, ein paar Meinungen und Ratschäge einzuholen. Was ich inzwischen gelernt habe, ist, dass es nicht ratsam ist, einfach anzufangen, so ganz ohne eine Struktur, und schaun was daraus wird, da verzettelt man sich leicht. Dann werde ich mal mit Notizen anfangen, einfach auf einem Block oder in einem Heft, handschriftlich.
Genau, unstrukturiert vorgehen ist in den meisten Fällen keine so gute Strategie. Einen groben Plan haben ist schon eher etwas. Sehr gut vorwärts zu kommen wirst du dann mit einer Struktur, die dich hinleitet zu den elementarsten "Aufgaben" des Roman Schreibens. Figuren entwickeln- stimmige Figuren entwickeln. Wenn es nach James N.Frey geht, sind Figuren die von einem Pol zum anderen wachsen unabdingbar und mit den Worten von Otto Kruse zu schreiben, übernimm Verantwortung für deine Figuren und nimm Sie ernst
Des weiteren brauchst du einen Plot also wie soll die Geschichte ablaufen. Am Anfang nicht voll inhaltlich, eben von A-Z komplett ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit aber mit großem Wachstumspotential. Wichtig, behalte dein Ende im Auge und verändere es nicht zu deutlich, denn sonst ist die Geschichte futsch. James N.Frey nutzt dazu das Stufendiagramm Also Szene B kann nur entstehen wen Szene A fertig ist und Stufe C folgt auf B etc.
Zeichne dir eine Linie auf und setze wichtige Punktmarken. An der Stelle passiert was oder muss eine Szene erledigt sein. Male nicht zu viele solcher Milesstones. Wenn du dich später verirrst, schau auf deine Skizze. Lösche oder verändere was nicht passt, behalte dennoch dein Ziel im Auge. Versuche dich nicht gleich an einem Jahrhundert Roman. Je mehr du mit deinen Werkzeugen arbeitest umso vertrauter wird es und irgendwann läufts von alleine. Um alles im Blick zu haben speichere dir alles in einer Excel ab Ich habe für den Anfang diese Tabelle schätzen gelernt und mir war sie sehr hilfreich. Hier der Beitrag mit der Schreibexcel Vor allem beim überprüfen viel mit den Filtern arbeiten.
Überlege dir was du mit deiner Geschichte aussagen willst. James N.Frey bzw. Lajos Egri sprechen von der Prämisse. Dabei wird es so sein, dass alles in deiner Geschichte dazu zählt diese Prämisse zu bestätigen. Ich verstehe was die beiden damit sagen wollen, habe aber selbst noch nicht ganz herausgefunden, wie ich die Prämisse meiner Geschichte beibringen soll....vielleicht findest du ja einen Weg.
Im Zusammenhang mit der Charakterentwicklung solltest du als wichtige Bedingung für deinen Roman die Dialoge sehen. Schreibe am Anfang einfache Dialoge. Das müssen noch keine Top Dialoge sein. Schreibe einfach wie du dir das denkst. Du musst sie im Anschluss jedoch anpassen. Wie würdest du sie sagen wenn du dein Prota wärst. Wie redest du mit deiner besten Freundin, besten Freund und nun wechsle schön langsam in den Gegenüber deines Protas, was kommt bei dem an? Am Anfang wirst du merken das hört sich schräg an. Mach da wirklich auch Experimente. Schreibe den Dialog auf, dann nimm ein Aufnahmegerät (in jedem Smartphone vorhanden) lese immer einen Part ab. Also z.B.alle Dialogstellen des Protagonisten und dann beginne den Dialog. Du hörst deinen Dialog des Protas und dann antwortest du als Gegenüber. Dann kommt die nächste Antwort des Protas, dann wieder die des Gegenübers. Wenn du dich vor Lachen krümmst - solltest du noch einmal den Dialog überdenken.
Das sind nicht alles Hinweise die dir helfen, aber so ein wenig für den Anfang und dann kommst du ins Fahrwasser. Recherchiere ordentlich, aber schweife nicht ab. Denk an die Kernaussage und das ein Roman (auch wenn hier nicht alle überzeugt sind) von Konflikten lebt.
Und dann die wichtigsten drei Grundwahrheiten beim "romanen" Schreiben, Schreiben, Schreiben!
In diesem Sinne viel Spaß beim Schreiben
Wenn ich wählen müsste zwischen Reichtum und Glück, ich würde mich immer für Stift und Papier entscheiden...
Hallo Rebecca, danke für den Thread, denn genau vor dem Problem stehe ich auch immer wenn ich eine Geschichte anfange.
Mittlerweile denke ich, dass es genau dieses akribische Planen war , was mich immer blockiert hat. Ich hatte einen Plot, wusste an irgendeiner Stelle nicht weiter (oder etwas war einfach so platt und sinnlos, dass es mir zu doof war) und war demotiviert. Denn wenn ich Punkt X1 änderte, machte Punkt X6 keinen Sinn und der ganze Plot war nicht mehr gut genug für mich. Für mein jetziges Projekt hatte ich nur eine grobe Handlung im Kopf. Ich wusste, ich wollte zwei Protagonisten , ich wusste, was der Hauptkonflikt sein würde und dass er letztlich in einer Umwälzung der alten Zustände enden würde. Soweit so gut - den Rest habe ich auf mich zukommen lassen. Meist kamen mir während des Schreibens die besten Ideen, um meinen Plot zu vertiefen. Mittlerweile habe ich ein halbes Notizbuch voll mit Ideen, die ich teilweise noch super finde und teilweise verwerfen werde. Auch habe ich immer noch mit einer Menge Plotholes zu kämpfen, die ich hoffentlich, sobald das Grundgerüst vollständig ist, stopfen können werde. Meistens habe ich wenn ich schreibe eine bestimmte Szene im Kopf, die ich zu Papier bringen will. Planvolles und strukturiertes Schreiben liegt mir leider gar nicht. Wenn ich die Szene habe, überlege ich mir, wie mein Protagonist in diese Situation nun genau gekommen ist und wer ihn auf diesem Weg begleitet hat. Dann schaue ich, wie es von da aus weiter gehen soll. Da ich mit Scrivener arbeite, kann ich alle Szenen als einzelne Kapitel in einem Projekt abspeichern und in der Reihenfolge verschieben wie ich will, bis es schließlich alles schlüssig zusammen passt. Sicherlich nicht die sauberste Methode, aber ich war bei keinem anderem Projekt so motiviert und habe noch nie so viele Seiten für eine Geschichte geschrieben, ohne die Lust zu verlieren, für mich funktioniert das Chaos also so am besten :)
Hallo Rebecca, ich selbst bin eine ziemliche Planerin und mache das auch gerne und ich selbst, finde es bei längeren Geschichten wichtig. Doch es gibt auch genug, die nur mit ein paar Plotpoints auskommen. Versuch diese zu finden und dann schreib einfach los. Schreib mal schlecht, schreib mal gut, dass was du schreibst ist nicht in die Wand gemeißelt. Hinterher kannst du schauen, ob die Kapitel, was Stimmung etc. angeht zusammen passen oder eben nicht. Wenn nicht, dann kannst du sie noch immer umschreiben. (Das wirst du so oder so müssen, denn selten ist etwas am Anfang perfekt.) Also würde ich sagen, schraub die Erwartungen runter und fang einfach an zu Schreiben.
Schreiben bedeutet, Spielen mit den Murmeln der Fantasie.
@Rebecca Ich gebe auch noch mal meinen Senf dazu. Meine Geschichten sind ja allerdings auch meist etwas kürzer. Aber auch bei den längeren mache ich keinen Plan. Zumindest keinen schriftlichen. Vielleicht ist der Plan in meinem Kopf gespeichert. Nun muss ich allerdings gestehen, dass dies sicherlich auch ein Merkmal ist, dass mir aus jahrelanger Arbeit im Programmieren anhängt. Allerdings fällt mir auch dabei oft ein, dass noch etwas fehlt, was ich dann nachstricken muss. Aber, ich kann mich da nur meinen Vorschreibern anschließen: Das Wichtigste ist anzufangen und immer weiter zu schreiben. Fehler können hinterher beseitigt werden. Einen Haken hat die Sache, im Gegensatz zum Programmieren, jedoch beim Schreiben: Meist sieht man diese Fehler nicht selbst, weil man ein eigenes Gedankenmuster hat und daher diese Fehler auch beim mehrfachen lesen meist nicht selbst erkennt. Ist eben kein Programm, was hinterher nicht funktioniert und selbst auf die Fehler hinweist.
So geht es mir auch: Ganz spontan entstehen einzelne Szenen in meinem Kopf, die ich dann niederschreibe. Da ich ja gerne Kurzgeschichten schreibe, es das kein Problem. Jetzt möchte ich endlich eine, sagen wir mal "längere Geschichte" schreiben, von einem Roman möchte ich noch nicht reden, erst mal sehen, wie weit ich komme. Ich schreibe einzelne Kapitel, die ich gerne hin und her schiebe, bis ich denke, dass es passt. So denke ich, dass auch für mich das Chaos am besten funktioniert, zumindest schreibe ich immer weiter und weiter : -) lg Rebecca
Na ja, meine Erwartungen sind nicht besonders hoch, es ist mir schon bewußt, dass man viel lernen muß und viele Erfahrungen sammeln muß. Jetzt schreibe ich einfach mal, dann lese ich es durch, lasse etwas weg, schreibe was dazu....immerhin sind es jetzt schon etliche Seiten, und es sind immer noch Gedanken da, bin schon selber neugierig, wie lange die Geschichte wird :-) lg Rebecca
Es ist mir schon öfter aufgefallen, dass das, was man beruflich macht, Auswirkungen auf den Schreibstil hat, das prägt vermutlich, denke ich zumindest. Es stimmt allerdings, dass man, egal welchen Schreibstil man hat, seine Fehler nicht selbst sieht, gar nicht leicht erkennen kann, denn die Geschichte ist ja nur im eigenen Kopf. Das ist wahrscheinlich sowieso der schwierigste Teil, zu lernen, das was man schreibt so rüberzubringen, dass es auch für die Leser einen Sinn ergibt, sie sozusagen mitleben können. Momentan schreibe ich wild drauf los und bin schon selber neugierig, was da draus wird : -) lg Rebecca
Was mich vor einiger Zeit hier ins Forum gebracht hat, war die Frage nach dem Schreiben, als nicht das Schreiben an sich, sondern ehr wie organisiere ich das Schreiben. Mir spukte seit Wochen eine Geschichte durch den Kopf, die ich unbedingt auf das Papier bringen wollte und ich wußte einfach nicht, wie anfangen. Da ich hier nicht die Antworten gefunden habe, die ich suchte, habe ich mich zu einen Schreibkurs angemeldet und muss im nachhinein sagen, das war vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung, die ich getroffen habe aber ohne den Kurs wäre ich heute mit meiner Geschichte viel weiter. Denn dort habe ich zwar eine Menge gelernt aber bei meinen Versuch den Roman nach diesen Vorgaben zu schreiben, habe ich mich eingeengt, wie in einer Zwangsjacke, gefühlt. Und dann habe ich das Schreiben einfach gelassen, weil ich dachte, wenn ich diesen Anforderungen nicht gerecht werden kann, kann ich auch keinen Roman schreiben. Mein Glück war, dass ich in dem Kurs viele Frauen getroffen habe, die schon Bücher veröffentlicht haben und die mir dann sehr oft geschrieben haben, ignoriere all diese Vorschriften und schreiben. Jeder Autor und seine Art zu schreiben, ist so individuell, wie seine Geschichten. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, alles was man sich von anderen Autoren holen kann, sind Anregungen. Und dann muss man ausprobieren, was für einen am besten passt.
Ich brauche einen Anfang der Geschichte und ein Ende, auf das ich hinschreiben kann. Was ich aber gelegentlich auch anpassen muss. Und den Rest der Geschichte ergibt sich beim Schreiben und so arbeite ich mich von Kapitel zu Kapitel und die Heldenreise und Schneeflockenmethode und wie sie alle heißen, können mir mal gestohlen bleiben.
Ein Satz aus dem Kurs ist mir besonders in Erinnerung geblieben.
Nicht der Autor mit den besten Ideen ist der Erfolgreichste, sondern der, der einfach immer weiter schreibt.
Nicht der ist arm, der sich keinen Jugendtraum erfüllt hat, sondern der schon in der Jugend nichts träumte Jean Genet