was der tobias march kann einfach alles klein schreiben ohne satzzeichen ohne alles einfach so drauflos zu fabulieren ohne punkt und komma das will ich auch probieren und damit den literaturpreis des landes vorarlberg holen einfach mit frischfröhlich drauflosschreiben klein und ohne satzzeichen aber sehr wohl mit einem thema und mein thema ist jetzt einmal die deutsche sprache die deutsche rechtschreibung und die deutsche zeichensetzung pfui wie langweilig pfui wie deutsch nein deutsch will ich schon gar nicht sein und pfui auch nicht aber wenn ich schon wählen müsste dann noch lieber pfui als allzu deutsch ich liebe die deutsche sprache habe ich gestern noch zu elisabeth gesagt nein ich liebe sprache da waren wir uns beide einig wir lieben es worte und begriffe und sätze zu lesen zu verstehen auseinanderzupflücken zu verändern zu schreiben zu behaupten und überhaupt aber man kann alles übertreiben oder ist es nicht übertrieben aus unserer sprache aus dem was wir reden und denken aus dem eine wissenschaft zu machen aus den buchstaben und wörtern und sätzen ein richtig und falsch zu erfinden ja erfinden jemand hat es erfunden das scharfe ß und das stumme h und das ck und die großschreibung und die kleinschreibung und die direkte rede ach was rede ich daher ich will sagen probier es aus schreibe drauflos ohne regel ohne punkt und komma hauptsache du denkst dir etwas dabei irgendetwas gescheites oder auch etwas dummes aber denke gefälligst und jetzt mache ich halt kein rufezeichen
Danke @Gaia Athanasia ! Tobias March hat tatsächlich mit dieser "Schreibe", nämlich alles klein in einer Wurst den Literaturpreis Vorarlberg gewonnen. Und je mehr ich davon lese, also von seinen Texten lese, umso mehr kann ich dem Stil etwas abgewinnen. Natürlich, die kurzen Texte haben jeweils ein Thema und das kommt tatsächlich ganz toll rüber. Man muss sich ein bisschen daran gewöhnen, aber irgendwie ist das schon cool.
In meinem Discord-Channel gibt es verschiedene Text- und Sprachkanäle zum Chatten und für Audio-/Videosessions. Der Bot Sprinto lädt im Spielzimmer zu kleinen Schreibsprints ein, aber es darf auch einfach nur gequatscht werden. https://discord.gg/rSaUxz4hJj NEU: Mittwochs, 17-18 Uhr Co-Working!
Ehrlich befürchtet, sehe ich in dieser Schreibweise die Zukunft in x Jahren. Allerdings mit mehr Anglizismen und unausgeschriebenen , also abgekürzten Wörtern. Und mehr Emojies. Und da die Menschen das Lesen verlernt haben werden (Konzentration länger als 10 Sekunden auf eine einzige Sache richten), sind die Sätze dann so kurz, dass sie schon wieder übersichtlich werden.
Jetzt siehst du, liebe @emeus , was dein Text bei mir angerichtet hat
Tatsächlich konnte ich den Text erstaunlicherweise sehr flüssig lesen, es gab nur ab und zu mal einen kleine Stolperer. Also entweder bist du genial oder es geht tatsächlich auch ohne 😅
Was schlimm wäre, da ich als Lektorin immer den Fehlern auf der Spur bin und wenn sich das jetzt als obsolet erweist… Ich will den Gedanken gar nicht zu Ende führen.
Aber jetzt mal ganz ehrlich: Groß- und Kleinschreibung wird schon lange als überflüssig diskutiert und solche widersprüchlichen Beispiele wie “der gefangene floh” oder “sie ist gut zu vögeln” (Ja, es gibt hier immer zwei Bedeutungen) sind ja aus dem Kontext zu erkennen. Wir gehen mal lieber davon aus, dass der Floh eingefangen wurde und die Dame einfach sehr tierlieb ist.
Was mich allerdings vielmehr beschäftigt ist die extreme Verkürzung von Sprache. Ja, Deutsch ist kompliziert, mit den verschiedenen Artikeln, dem Deklinieren und konjugieren. Und dann haben wir noch nicht mal einfach eine Handvoll unregelmäßige Verben, wie jede vernünftige Sprache, nein wir haben starke und schwache Verben! Und welches Verb wozu gehört… ja, das erkennt man eben nicht. Es sei denn man kennt das mittelhochdeutsche Verb dazu und weiß, in welche der sieben Ablautreihen es einzuordnen war. Denn wenn es in eine davon passt, ist es stark, der Stamm ändert sich also beim konjugieren (ich schlafe, ich schlief, ich habe geschlafen) . Das tut es beim schwachen nicht. (Ich tanke, ich tankte, ich habe getankt - viel Spaß das Wort im mittelhochdeutschen Wörterbuch zu finden)
Gut, auch da unterlaufen mir Fehler. Ich hätte wetten können, dass das Perfekt von streifen gestriffen sei - nun ja, es ist gestreift 🤷♀️ also, jetzt nicht wie vermutlich die klischeehafte Gefängniskleidung des Kerls aus dem letzten Beispiel.
Mein Sohn hört gerne Podcasts und ich höre sehr gerne mit (vor allem die Kack- und Sachgeschichten sind immer sehr informativ) Aber da gibt es einen, da kann ich nicht zuhören. Da ist jemand “mit Fahrrad in Stadt gefahren und hat sich Outfit gekauft.” Nein, danke! Und die Menschen, die hier reden sind in Deutschland aufgewachsen, sollten ihre Muttersprache also beherrschen. Sogar das englische benutzt bestimmte und unbestimmte Artikel, auch wenn die meist gleich sind. Dann schaffen wir das auch!
So, sorry, für den (Achtung Anglizismus) rant, aber das musste ich als Linguistin und Sprachliebhaberin mal loswerden!
„Write.Rewrite.When not writing or rewriting, read.I know of no shortcuts.“ Larry L. King
hm vielleicht ein ansatz die leser zur entschleunigung beim lesen zu zwingen ich saß einmal im zug neben einer jüngeren frau sie las ein buch mit der zeit wurde ich unruhig denn neben mir kam ein ständiges papierrascheln auf offensichtlich laß meine nachbarin und blätterte ständig in einem umfangreichen buch herum meine erste reaktion war dass die person etwas suchte vielleicht eine wichtige stelle irgendwo es machte mich so neugierig dass die aktivitäten im verlauf der reise beobachtete und nein sie las und blätterte ständig weiter vielleicht war sie so etwas wie eine speedreader zum einen fand ich das ganz interessant zum anderen dachte ich mir gemach gemach und las in meinem roman weiter wenn es also zum geschwindigkeit reduzieren kommen soll durch entsprechende schreibweise kann ich mir das gut vorstellen...
Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg A.J.Muste
Hallo zusammen Ja, was soll ich dazu sagen ... Ich gebe zu, ich bin konservativ, ich benutze das ß, und ich werde NIEMALS Delphin mit f schreiben. Aber sehr interessant, muß ich sagen. Es war auch erstaunlich gut zu lesen, hätte ich nicht gedacht.
Viele Grüße
Grüße aus Hörnchenhauptquartier und Kaninchenbau Sylvia, Brownie, Pearly und Gimli
"Behind every beautiful thing there's been some kind of pain" (Bob Dylan, Not dark yet)
@Rumi S. Der Nachtrag, dass du Linguistin bist, hat den Rant im Rückblick etwas überraschend für mich gemacht. Natürlich haben wir alle unsere persönlichen Steckenpferde - ich werde niemals "Schi" für "Ski" akzeptieren, absolut furchtbar! xD -, aber aus linguistischer Sicht ist das ja auch alles nur ganz natürlicher Sprachwandel, wie er schon immer stattgefunden hat. Und alles, was vermeintlich verloren geht, wird eben nur anders gekennzeichnet oder ist tatsächlich verlässlich aus dem Kontext erschließbar, sodass es im Prinzip "unnötig" ist. Aber wie gesagt, auf persönlicher Ebene kann ich manchen Frust verstehen, ich habe definitiv auch meine Lieblingsärgernisse und manche sprachliche Auswüchse, die ich absolut nicht hören kann :D
Ja, mir ist das natürlich bewusst, wie gesagt, ich weiß warum sich unsere Sprache zu dem entwickelt hat, was sie heute ist und mir ist auch klar, dass das nicht stehen bleiben wird.
Und ich habe an sich auch kein Problem damit, wenn man mich reden hört, könnte man meinen ich sei alles andere, aber keine Sprachfanatikerin. Ich benutze viel zu viele Anglizismen, benutze gerne mal den Dativ statt des Genitivs und auch sonst ist nicht immer alles grammatikalisch korrekt, wenns auch einfacher geht.
Aber, und hier kommt das große ABER: Schriftsprache und Umgangssprache sind eben nicht das selbe. Wir kennen das aus dem Latein: so hat niemand gesprochen, das geht gar nicht. Und ja, man kann das auch übertreiben, da bin ich ganz bei meinem Kind und der ist noch nicht mal bei Cicero und Ovid angekommen.
Und genau deshalb lege ich da zumindest in der Literatur Wert drauf. Denn es geht zwar vieles, aber es muss nicht alles! Und nur weil ich es kann, die Regeln zu brechen, kann ganz witzig sein, aber wenn sich mein Leser die meiste Zeit wie ein Analphabet fühlt, dann mache ich vielleicht was falsch.
Sprache hat Regeln und Struktur, damit wir uns über das wenige, was sie ausmacht und nicht übertragen kann (Mimik, Gestik, Intonation) wenigstens halbwegs verstehen können. Da wird sich immer mehr verändern, siehe Emojis und die Verwendung von Sprachnachrichten, aber wir können das sinnvoll oder Sinn befreit machen 😅
„Write.Rewrite.When not writing or rewriting, read.I know of no shortcuts.“ Larry L. King
Sie nennen mich Trickster, als wäre es gewitzt, als hätte ich es mir verdient. Als hätte ich diesen Namen selbst gewählt - statt ihn eingebrannt zu bekommen. Jedes Mal wenn jemand lauter log, jemand mich verleugnete, jemand mich zuerst verließ.
Sie glauben, ich tanze im Chaos, weil es mir gefällt. Sie begreifen nicht, dass es der einzige Ort war, an dem man mich noch duldete.
Also lernte ich zu lächeln, auch wenn es schmerzte, zu gehen, bevor ich verlassen wurde, die Regeln so lange zu verdrehen, bis sie meine Form annahmen.
Doch verwechsle das nicht mit Freiheit. Das ist keine Maske. Es ist das letzte Gesicht, das ich noch tragen kann.
Sie wollten den Trickster? Nun sollen sie an ihm zugrunde gehen. ~ Loki ~
@Rumi S. dass du es "besser wissen müsstest" klingt etwas hart, so wertend meinte ich das gar nicht :D Es hat mich eher überrascht, weil ich vom Ton her einfach erstmal von einer Person ausgegangen bin, die keine besonderen linguistischen Kenntnisse hat. Bin es einfach von der Uni gewöhnt, dass bei Aussagen, die auf persönlicher Präferenz beruhen, immer gleich ein "aber das ist Sprachwandel und nichts schlechtes etc pp" hinterherkommt. Was natürlich nicht heißt, dass du das hättest machen sollen/müssen, ich hab einfach nur vorschnell geschlussfolgert.
Abgesehen davon stimme ich dir eigentlich auch zu: Literatursprache ist was anderes als Bürokratiesprache ist was anderes als Umgangssprache und das ist auch gut so. Gerade deshalb habe ich aber auch immer das Bedürfnis, den Klugscheißer raushängen zu lassen, denn meiner Ansicht nach ist es gerade eben NICHT so, dass man z.B. von Chatsprache auf die deutsche Sprache im Allgemeinen schließen kann. Nur weil wir die Teenager nicht mehr verstehen (ich mit 27 auch schon kaum mehr ...), heißt das nicht, dass Bücher jetzt auch so geschrieben werden. Emeus' Text und worauf er basiert, würde ich da eher als sehr künstlerisches, provokatives Experiment ansehen - ich sehe zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht, dass sich Büchersprache in großem Maße in diese Richtung entwickelt. Und auch Chats sehen so ja nicht aus, da wird viel fehlende Interpunktion stattdessen z.B. mit Emojis markiert. Das kann man ungewöhnlich und blöd finden, aber streng genommen geht dabei die eigentliche Funktion - wie z.B. Sätze trennen - nicht verloren, es wird nur anders ausgedrückt. (dass ich dir das nicht erklären muss, ist mir klar, ich muss nur wie gesagt den Klugscheißer raushängen lassen, falls noch jemand anders mitliest hihi)
@Kell keine Sorge, ich nehme das nicht persönlich, Ich weiß auch, dass ich mich beim Schreiben hier im Forum etwas flappsig ausdrücke, aber ich bin ja nicht in der Uni oder auf der Arbeit und muss das dann zum Glück auch nicht. Ich gebe mir schon immer so viel Mühe wie möglich, meine texte hier so zu verfassen, dass sie etwas leichter lesbar sind. Denn meist folgen sie einfach meinen wirren Gedankengängen und nicht unbedingt einer leicht lesbaren Ordnung.
Ich habe den text auch eher als Experiment gesehen, aber mir kam eben dabei in den Sinn, dass die zu meiner Zeit an der Uni (die auch schon wieder eine ganze Weile her ist) immer mal wieder Thema war. Das mit der Groß. und Kleinschreibung, meine ich. Deshalb hat mich das eventuell zu meinem "rant" inspiriert, der hier tatsächlich aber nur eigene Meinung wiedergeben sollte, keine wissenschaftliche Abhandlung. Und ich arbeite auch nicht (mehr) in dem Bereich, also war Linguistin eventuell auch etwas hochtrabend gewählt. Jetzt eher nur noch Sprachfanatikerin, auch wenn man dafür eher meine Texte als meine Forenbeiträge lesen sollte ;)
„Write.Rewrite.When not writing or rewriting, read.I know of no shortcuts.“ Larry L. King
Sie nennen mich Trickster, als wäre es gewitzt, als hätte ich es mir verdient. Als hätte ich diesen Namen selbst gewählt - statt ihn eingebrannt zu bekommen. Jedes Mal wenn jemand lauter log, jemand mich verleugnete, jemand mich zuerst verließ.
Sie glauben, ich tanze im Chaos, weil es mir gefällt. Sie begreifen nicht, dass es der einzige Ort war, an dem man mich noch duldete.
Also lernte ich zu lächeln, auch wenn es schmerzte, zu gehen, bevor ich verlassen wurde, die Regeln so lange zu verdrehen, bis sie meine Form annahmen.
Doch verwechsle das nicht mit Freiheit. Das ist keine Maske. Es ist das letzte Gesicht, das ich noch tragen kann.
Sie wollten den Trickster? Nun sollen sie an ihm zugrunde gehen. ~ Loki ~