Ich sitz gerade an einem Text im Präsens und hab dabei folgenden Satz, bei dem ich mir unsicher bin:
Er strahlt über beide stoppelbesetzten Backen, und für einen Moment kann sie den kleinen Jungen in ihm erkennen, der auf das Christkind gewartet hat, dass es ihm endlich das heiß ersehnte Fahrrad brächte. „Erstmal nach Russland“, sagt er und deutet mit einer Kopfbewegung in Richtung des umgebauten LKW hinter sich. „Nach Irkutsk. Von dort fahren wir in die Taiga.“ Wir, das war wohl noch Knut, der germanische Bärenhund, den Jochen letztes Jahr aus dem Tierheim geholt hatte; ob bereits in Hinblick auf die kommende Reise in die waldige Wildnis weiß sie nicht zu sagen. „Verstehe“, sagt sie. „Ein Männertrip.“
Ursprünglich hatte ich "wusste sie nicht zu sagen" drin, aber bei genauerer Betrachtung scheint mir für eine Erzählung im Präsens "weiß es nicht zu sagen" korrekter - andererseits hab ich das noch nie gehört oder gelesen.
Ich finde an "weiß sie nicht zu sagen" nichts falsch. Wenn es Dir nicht gefällt, gäbe es aber sicherlich genügend Alternativen, zum Beispiel "kann sie nicht sagen" oder schlicht "weiß sie nicht".
wüsste sie nicht zu sagen. würde ich schreiben denn sie denkt es ja nur, würde es sagen, wenn sie sie es denn aussprechen würde. Vor wüsste würde ich aber einen Beistrich setzen.
Übrigens, so auf die schnelle, meine bescheidene Meinung: Ich habe die Geschichte sehr gerne mit großem Interesse gelesen. Ich habe die Absicht, demnächst ein aussagekräftigeres Feedback zu geben. Mal sehen.
Ich finde es grammatikalisch nicht falsch, kann aber verstehen, wieso du dran hängen bleibst. Du könntest es umgehen, beispielsweise durch "schwer zu sagen" etc.
Spring erst und schau dann, wo du gelandet bist. Aber fall dabei auf die Füße.
------------------------------------------- Nicht die Frage, ob wir die Kunst tragen, stellt sich, sondern die Frage, ob wir die Kunst ertragen; ob wir die Künstler ertragen. Nicht wir haben den Künstlern irgendetwas zuzumuten; das Recht auf Zumutung liegt bei ihnen.
Zitat von yoshii im Beitrag #1Ursprünglich hatte ich "wusste sie nicht zu sagen" drin, aber bei genauerer Betrachtung scheint mir für eine Erzählung im Präsens "weiß es nicht zu sagen" korrekter - andererseits hab ich das noch nie gehört oder gelesen.
"[Sie] weiß es nicht zu sagen" ist Literatursprache, also gehobenes Deutsch. Dem kurzen Textausschnitt nach zu urteilen, passt es nicht rein.
----------------------------------------------------------------------------------- »Chuck is a writer. And like all writers, he churns out draft after draft. My world, this world, nothing but failed drafts. And when he realizes that they're flawed, he moves on and tries again.« (Archangel Michael [›Supernatural‹, s14 e10])
»After everything he has put us through? I'll be damned if I'm gonna let some glorified fanboy get the last word.« (Dean Winchester [›Supernatural‹, s15 e03])
»Qualität kommt von Qual. Einer muss sich plagen, der Schreiber oder der Leser. Der Leser will aber nicht.« Wolf Schneider
Zitat von yoshii im Beitrag #1Ursprünglich hatte ich "wusste sie nicht zu sagen" drin, aber bei genauerer Betrachtung scheint mir für eine Erzählung im Präsens "weiß es nicht zu sagen" korrekter - andererseits hab ich das noch nie gehört oder gelesen.
"[Sie] weiß es nicht zu sagen" ist Literatursprache, also gehobenes Deutsch. Dem kurzen Textausschnitt nach zu urteilen, passt es nicht rein.
Zitat von yoshii im Beitrag #1 [...] andererseits hab ich das noch nie gehört oder gelesen.
... bezogen. Ich dachte, das gehe aus dem Zitat hervor. Die eigentliche Frage haben ja schon die anderen beantwortet.
----------------------------------------------------------------------------------- »Chuck is a writer. And like all writers, he churns out draft after draft. My world, this world, nothing but failed drafts. And when he realizes that they're flawed, he moves on and tries again.« (Archangel Michael [›Supernatural‹, s14 e10])
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28.10.2021 13:00
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